Gefühlt tanze ich momentan auf mehreren Hochzeiten gleichzeitig: Ich priorisiere, jongliere und improvisiere, um Familie, Beruf und Blog unter einen Hut zu bekommen. Umso mehr freut es mich, dass mein Blog sichtbar ist und ich nach einem guten halben Jahr nach dem Start als vielversprechende Newcomerin unter namhaften HR-Bloggern genannt werde. Nachzulesen in einem Beitrag von Helge Weinberg in der Fachzeitschrift HR Performance 1/2017: Speerspitze oder Nischenkämpfer: Welche Rolle spielen HR-Blogger?
Noch mal Blumen für den Blog gab es von Anne Lamberts in ihrem Blogbeitrag „Personalerinnen, wo seid ihr?“. Sie schrieb anlässlich des Internationalen Frauentages am 8. März über den Frauenmangel in der weiblichen HR-Blogosphäre und nennt den SALON DER GUTEN als einen ihrer Favoriten unter den weiblichen Autoren. Vielen Dank dafür, das Kompliment gebe ich gern zurück!
Tatsächlich war die Unterrepräsentanz von Frauen unter den HR-Bloggern auch für mich eine große Motivation, meinen Blog ins Leben zu rufen und zu einer größeren Themenvielfalt beizutragen. Zudem bin ich der Auffassung, dass HR raus muss aus seiner Amtsstube, um im Unternehmen sowie außerhalb als strategischer Erfolgsfaktor wahrgenommen zu werden, wie schon in meinem Beitrag „Best-of: Soft Skills eines Employer Branding Managers“ beschrieben.
Aber, muss es gleich ein eigener Blog sein? Was sind weitere Ideen für Personalerinnen – und Personaler, um die eigene Arbeit sichtbarer zu machen? Hier ein paar Ansätze:
Bloggen in der Gemeinschaft
Wie schon eingangs angeklungen, so ein Blog macht Arbeit. Wie schön wäre es da, wenn Blog und Reichweite schon existieren und nur das eigentliche Bloggen bliebe? Ja, und das geht! Bei den Personalbloggern hat jedermann und jedefrau die Gelegenheit, sich mit Themen auf dem Blog einzubringen. Wichtigste Voraussetzung ist, Personaler mit Leidenschaft zu sein! Initiator und Impulsgeber ist übrigens kein geringerer als Henner Knabenreich, der mit seinem Blog „personalmarketing2null“ zu den erfolgreichsten HR-Bloggern zählt. Auch mit Blick in die Autoren-Liste wird schnell deutlich, hier herrschen ideale Bedingungen, um sich ans Bloggen heranzuwagen und von erfahrenen Kollegen zu lernen.
PR für HR
Dieses Thema wurde mir quasi in meine HR-Wiege gelegt, denn schon 2009 titelte meine Magisterarbeit „Das Werben um Talente. Employer Branding als Handlungsfeld der PR?“. Und, nach wie vor beobachte ich, dass PR für die Personalarbeit vielfach ein stark unterschätztes Instrument ist. Egal ob neue Azubi-Kampagne, die Implementierung eines Betrieblichen Gesundheitsmanagements oder Erfahrungen mit agilen Teamstruktur in einem Change-Prozess, Personaler haben viele spannende Themen, die sie über Blogs, Fachzeitschriften und (Lokal-)Presse in die Öffentlichkeit tragen sollten.
Lohnenswerter Gedanke, oder? Wer mehr erfahren möchte, kann mich gern ansprechen und eine Zusammenfassung meiner Magisterarbeit erhalten.
Echt preisverdächtig
Apropos PR: Erfolge muss man feiern! Keine Branche weiß das so gut, wie PR und Kommunikation, die sich gefühlt das ganze Jahr über selbst mit Preisen ehrt und feiert. Und, auch für die HR gibt es mittlerweile eine beträchtliche Zahl an Auszeichnungen. Hier ein paar der mir bekannten, die sich insbesondere auf mein Spezialgebiet beziehen:
- Die Personalmarketing Innovation Awards von WESTPRESS und W&V Job-Network
- Die HR Excellence Awards des Human Resources Manager Magazins
- Die trendence Employer Branding Awards des trendence Instituts
- Der Employer Brand Manager of the Year von mehreren Weiterbildungsträgern und der Wochenzeitung DIE ZEIT
- Der Queb Award des gleichnamigen Vereins
- Der Deutsche Preis für Onlinekommunikation in der Kategorie Recruiting & Employer Branding des pressesprecher Magazins
Welche Kriterien werden berücksichtigt? Kann man sich Preise erkaufen? Oder, habe ich als kleines oder mittelständische Unternehmen überhaupt Zugang zu den Awards? Dazu wird es wohl mal einen Folgeartikel geben müssen. Mal schauen, ob ich dann auch über eigene Erfahrungen berichten kann. Ich liebäugle mit einer Einreichung beim EBM-of-the-year, der in diesem Jahr zum ersten Mal verliehen wird und mir sehr vielversprechend erscheint.
Raus aus dem Alltag – rauf auf die Bühne
Wer mit einem Preis nicht auf der Bühne landet, schafft es vielleicht auf das Podium einer der zahlreichen HR-Veranstaltungen, die landauf landab das ganze Jahr über stattfinden (hier eine super „Veranstaltungsübersicht 2017 zu HR, New Work und Unternehmenskultur“ von Sarah Biendarra auf dem Blog von .comspace).
Leider wird mit Blick auf die Vorstellung der Referenten deutlich, dass sich hier ein ähnliches Bild abzeichnet, wie in der HR-Blogosphäre: Männliche Kollegen dominieren häufig die Podien. Für mehr Frauen auf der Bühne, und zwar in sämtlichen Arbeitsfeldern, setzt sich das Portal der Speakerinnen-Liste ein. Einfach Themen und Referenzen in die Datenbank eintragen und besser von Veranstalter_innen gefunden werden. Mein Profil ist übrigens hier zu finden.
Übrigens, wer vorher noch ein wenig Praxiserfahrung sammeln möchte, in der HR-Szene gibt es zahlreiche BarCamps, deren Format keine Speaker-Listen kennt, sondern die in offenen Workshops allen Teilnehemern_innen die Möglichkeit bieten, Inhalte einzubringen und die „Bühne“ zu rocken. Wie praktisch, dass in dieser Woche wieder HR BarCamp in Berlin ist ;-).
Netzwerken, netzwerken, netzwerken
Die Aufforderung an die Personaler, mehr zu twittern, ist nicht neu, siehe „Warum jeder Personaler einen Twitter Account braucht“ auf welovehr.de oder die Ausführungen zu „#jimdoquit – und Recruiter fiebern mit“ auf personalmarketing2null. Gleiches gilt für die anderen Social Media Kanäle, wie XING, LinkedIn, Facebook, Instgram, Snapchat & Co., die in die Personalabteilungen dieses Landes immer stärker Einzug erhalten und die zur Sichtbarkeit der Arbeit beitragen können. Wichtige Entwicklungen und Trends hierzu liefert unter anderem der #socialmediarecruiting auf twitter.com oder die Social Recruiting Days in Berlin bzw. die Social Media Recruiting Conferenc in Hamburg.
Doch ebenso wichtig, wie die digitale Vernetzung und Sichtbarkeit ist der persönliche Austausch mit HR-Kolleginnen und Kollegen: Gelegenheiten gibt es hierzu viele, sei es auf Messen, Konferenzen oder beim klassischen HR-Stammtisch in deiner Stadt. Zu einem neuen Format lädt übrigens Christoph Skrobol von Workdate ein. In 6 Städten haben Personaler die Möglichkeit mit zufällig zugelosten Kollegen_innen aus der HR-Community zu Mittagessen oder sich After-Work zu vernetzen. Also, schnell anmelden!
Na klar, auch beim Thema Netzwerken ist die Vorfreude auf das HR-BarCamp, als großes Familientreffen spürbar. Getreu dem „Rauf auf die Bühne, sei mutig, mach dich sichtbar“ werde ich eine Session zur Sichtbarkeit auf dem HR-BarCamp vorschlagen – übrigens, meine erste 😉 – und ich würde mich sehr freuen, gemeinsam viele weitere Ideen für mutige, leidenschaftliche und sichtbare HR-Arbeit zu sammeln!