Employer Branding ist trendy, sieh hier, hier oder hier! Also, schnell einen Employer Branding Manager einstellen? Oder, gleich ein ganzes Team aufbauen? Schöner Gedanke – über zunehmende und vielfältige Jobperspektiven freuen wir Employer Branding Spezialisten uns! Aber, die Hoffnung eine erfolgreiche Arbeitgeberpositionierung an eine neugeschaffene Position zu knüpfen, ist trügerisch. Vielmehr müssen Voraussetzungen geschaffen werden, die das Employer Branding nachhaltig im Unternehmen verankern. Hierzu zählen:
1. Fähigkeit zur Selbstreflexion
Die Unternehmenskultur ist das Fundament der Employer Brand. Sich mit ihr zu beschäftigen, sie kritisch zu hinterfragen und über ihren möglichen Wandel zu diskutieren, um auch zukünftig Mitarbeiter zu gewinnen und zu binden, ist Teil einer erfolgreichen Arbeitgeberpositionierung. Diese Fähigkeit braucht ein Unternehmen, um Profil zu zeigen, sich vom Wettbewerb abzugrenzen und nicht im Einheitsbrei der schillernden Arbeitgebermarken unterzugehen.
2. Dauerhaftes Commitment vom Chef
Die Bereitschaft der Geschäftsleitung, Personal für Employer Branding aufzubauen, zeigt, dass die Notwendigkeit, in die Arbeitgebermarke zu investieren, erkannt wurde. Doch das Interesse und Engagement für eine erfolgreiche Positionierung als Arbeitgeber müssen langfristiger Natur sein. Erst wenn die Führungsspitze die Werte der Arbeitgebermarke lebt, bekommt sie jene Glaubwürdigkeit, die für das Employer Branding essentiell ist.
3. Viele Verbündete
Zusätzlich zur uneingeschränkten Unterstützung der Unternehmensführung, ist es grundlegend, weitere Verbündete im Unternehmen für ein professionelles Employer Branding zu haben. Alle Führungskräfte sowie Mitarbeiter aus Personalmanagement, Unternehmenskommunikation und Marketing sollten frühzeitig für ihre Verantwortung im Employer Branding sensibilisiert und an einen Tisch geholt werden. (Zur Verantwortung von HR und Unternehmenskommunikation im Employer Branding siehe auch hier und hier.) Mit dem Ziel, letztlich alle Mitarbeiter zu Botschaftern der Arbeitgebermarke zu machen, verfolgt das Employer Branding schließlich eine Bärenaufgabe, für die es größtmögliche abteilungsübergreifende Unterstützung gebraucht.
4. Eine ganzheitliche Strategie
Spätestens hier sollte deutlich sein, dass eine isolierte Strategie nicht erfolgreich sein kann: Es geht eben nicht um die Darstellung eines strahlenden Idealbildes auf dem Arbeitsmarkt, das aus der Feder eines Employer Branding Managers oder, noch schlimmer, aus der einer Agentur kommt. Es bedarf einer ganzheitlichen Ausrichtung und Verankerung im Unternehmen, um eine unterscheidbare, glaubwürdige und konsistente Arbeitgebermarke auszubilden.
Bevor es also an die Konzeption einer neuen Stelle im Unternehmen geht, sei dir der Konsequenzen und Voraussetzungen bewusst – denn ein erfolgreicher Employer Branding Manager ist selten allein!
Wer an weiteren Grundlagen interessiert ist, am Donnerstag (13.10.2016) startet ein neuer Kurs “Employer Branding” an der Quadriga Hochschule Berlin, den ich mit zwei Veranstaltungen unterstütze.